10.08.2008

Meine kleine Zauberfee hat ihre letzte Reise angetreten.

Nachdem sie die letzte OP so gut überstanden und sich wunderbar erholt hatte,
waren zwei Wochen später zwei neue Tumore gewachsen. Innerhalb von vier Tagen.
Sie wird immer schwächer und dünner, zeigt aber noch einen Hauch von Lebensfreude.

Die letzte Woche war geprägt von intensiver Beobachtung, Erspürenwollen ihrer Bedürfnisse,
Micheinlassen auf die letzte Begleitung, die ich ihr anbieten will....
mein Dasein bei ihr bis zum Regenbogen.

Die Ebene, auf die sie mich damit eingeladen hat, war mir bis dahin fremd,
einige allgemeinübliche Denkweisen habe ich über Bord geworfen..
z.B. die, das ein austherapierter Hund auf der Stelle euthanasiert werden sollte,
um ihn "nicht unnötig leiden zu lassen".

Was Cleolinchen mir in den letzten Tage gesagt hat, ist,
das sie ihren Weg bis zum Schluß selbstbestimmt gehen möchte
und mich nur im Falle, daß sie es allein nicht schafft, darum bittet, ihr zu helfen.

Ich habe ihr versprochen, auf das Zeichen von ihr zu warten.

Bis dahin halte ich sie warm, schmerzfrei und habe ihr gestern gesagt,
daß sie gehen darf, wann immer sie das möchte.
Ich habe sie losgelassen, was sicherlich in ihrem Sterbeprozess
ein wichtiger Meilenstein war.

Was Cleolinchen mir gerade in dieser meiner ganz eigenen Lebensphase
an Hilfe, Wegweiserin und Trostgeberin ist, vermag ich momentan nur zu ahnen
und erst zu einem späteren Zeitpunkt in seinem ganzen Ausmaß
begreifen und annehmen können.